In „Terra di Sicilia“ erzählte uns Mario Giordano, basierend auf der Figur seines Urgroßvaters, die eindrucksvolle und wechselhafte Lebensgeschichte des deutsch-sizilianischen Patriarchen und Zitrusfrüchte-Großhändlers Barnaba Carbonaro. Eine packende, sprachgewaltige Familiensaga, die von Sizilien nach München reichend ein ganzes Jahrhundert voller Wunder, Eifersucht, Liebe, Hass und Aberglauben umspannte und ganz um die Geschicke des Patriarchen kreiste.

Im vorliegenden Roman erzählen nun die Frauen der Familie Carbonaro ihre Geschichte: Urgroßmutter Pina, Großmutter Anna und Tante Maria.

In einem mächtigen Bilderbogen kunstvoll ineinandergewobener Einzelepisoden entfalten sich die bewegten und bewegenden Schicksale dieser Frauen, die in einer patriarchalisch geprägten und von männlicher Gewalt dominierten Welt voller Überlebenswillen ihren Weg in ein selbstbestimmtes Leben verfolgen. 

Giordano lässt drei Generationen von Frauen in einer intensiven und emotional aufgeladenen Sprache erzählen, von einem archaischen Sizilien, von uralten Flüchen, Wünschen, Illusionen und kleinen Triumphen, von Liebe und Gewalt, sinnlichen Genüssen und traurigen Gespenstern, von Heimat und vom Fremdsein zwischen Catania und München. Und natürlich spielt auch die Mafia eine Rolle.

Verführerisch und betörend wie der Geruch reifer Zitronen entfaltet sich diese farbprächtige Familiensaga, in der sich Wunder und Tragödien die Klinke in die Hand geben und die eher als ein Zwillingsroman zu „Terra di Sicilia“ zu lesen ist denn als Fortsetzungswerk.